Aus dem Windschatten auf die Überholspur, Weg vom Schneckenhaus Richtung Konzertbühne, vom Mauerblümchen zur Discoqueen oder einfach aus dem Schatten ins Flutlicht. Mit Ruhm hat das jedoch nichts zu tun, eher ist es der Vorhang der nach Feierabend fällt. Was passiert, wenn da Draußen die Straßenlaternen angehen und die Menschen von der Arbeit nach Hause gehen. Geht wirklich jeder einfach in Richtung Couch und Jogginghose bzw. Eckkneipe und Feierabendbier?
Der Großteil unserer Gesellschaft führt ein Doppelleben. Fast schon ein Klassiker ist da die nymphomanische Studentin, die nebenbei als Edelhure arbeitet, andere leben in diesem Bereich ihren jeweiligen Fetisch aus, viele greifen zur im Bettkasten versteckten Flasche Wodka, der normale Wahnsinn irgendwie.
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Sich selbst in einer Parallelwelt aufzuhalten ist eine Sache, doch wer wartet zu Hause, wer bekommt das alles selbstverständlich mit und versucht die Augen zu schließen? Der Partner, die Kinder, die Mitbewohnerin, Freunde… dann vereinen sich beide Wege, die Grenzen werden aufgelöst, die unangenehme Wahrheit kommt ans Licht.
Die aufgezählten Beispiele sind natürlich Extreme, aber fühlen sich vermeintlich kleine eigene Geheimnisse besser an? Belastend sind diese allemal, der Grund ist ganz nahe liegend, man verkauft ein positives Image nach Außen und lebt eigentlich ein ganz anderes Leben von dem das Umfeld nichts weiß. Ein Druck, den alle schwulen Fußballer in der Bundesliga haben müssen, wobei diese ohne schlechtes Gewissen sein sollten, sie können sich nicht outen, irgendwie.
Aber wenn man selbst eine Affäre eingegangen ist, die vielleicht keine Akzeptanz bei anderen findet, einen Partner hat der einen Erniedrigt, eine Ehe führt in welcher der Mann zu Prostituierten geht, die Freundin optisch und modisch eine Legasthenikerin ist, der Lebensabschnittsgefährte alkoholisiert ein unmögliches Verhalten an den Tag legt, in der Beziehung unterschiedlicher Elan und verschiedene Ansichten bezüglich Zukunft und Beruf an den Tag gelegt werden, dann muss man handeln oder bleibt unglücklich, schlimmstenfalls für immer.
Mittel und Wege? Richtige Freunde, der erste und zunächst befreiende Weg, den Kopf und die Seele etwas frei bekommen, einfach jemanden dem man vertraut alles erzählen. In vielen Fällen können die Eltern der richtige Ansprechpartner sein, Lebenserfahrung kann viel Wert sein. Wie befreit man sich sonst aus dem Gefühl seine Zukunft in einer Beziehung, in einem Verhältnis zu verschenken? Einen glatten Schlussstrich ziehen, aussteigen und sich selbst klar werden, was man für Vorstellungen in seinem Leben hat und was die Zukunft bringen soll, einfach egoistisch das eigene Glück herausfordern, wenn man wartet ist es irgendwann zu spät und man bleibt ewig da hängen wo man nie hin wollte!
Genau das, mein Freund!
Diesen Beitrag habe ich gerade, in aller Ruhe mit einer Flasche Malzbier aufmerksam gelesen und musste sehr darüber nachdenken und feststellen, dass Du wirklich recht hast!