„Franky…!“, rief er noch, doch seine Worte verhallten im nasskalten Nebel, gehört und doch nicht beachtet. „Soll er doch bleiben wo der Pfeffer wächst“, sagte er wütend und ging wieder hinein in den Schwall lauter Countrymusik der Eckkneipe. Hier war die Welt doch immer in Ordnung, zumindest waren sie am Ende jeder Diskussion Arm in Arm herausgetorkelt. Ein paar Sambuca und flammende politische Reden später mussten sie sich aber auch stützen, heute war es anders. Egal wie unterschiedlich die Meinungen manchmal auch waren, wie tiefgründig die Gespräche auch gingen, wie hoch auch immer der Deckel war – so heftig hatte es zwischen ihnen noch nie geknallt.
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Es fühlte sich so an wie bei einem Paar, das es nicht schafft vor dem Schlafengehen für halbwegs klare Verhältnisse zu sorgen. Eine wichtige Regel übrigens. Aber die zwei waren ja kein Paar, aber warum sollte so eine Regel nicht auch für Kumpel gelten? Egal, erst einmal ein Frischgezapftes zum abkühlen, hat ja sonst immer geholfen. Wie konnte das Ganze bloß so ausarten, und warum musste es sie ausgerechnet gleichzeitig bei Eva erwischen – sonst waren ihre Geschmäcker doch grundverschieden. Klar, Franky war zuerst da, aber bei Eva war es dann doch mehr, also richtig ernsthaft. Das hatten sie lange nicht mehr. Immer dieses Rumgestreune, schön und gut, und nun dieses abrupte Ende der Freigeister.
„Von Deinem Kollegen“, wurde er vom Kröger aus seinen Gedanken gerissen, er hatte gar nicht gemerkt, dass Franky wieder am Tresen saß. „Auf uns!“, sagte dieser und hob seinen Schnaps – „auf uns“ antworte er nur und stieß an.