Präteritum, Präsens und Futur

Was war, was ist und was kommt. Ist das unsere Vergangenheit, ist das unsere Zeit, ist das unsere Zukunft? Früher war da mal was, ja. Danach folgte nichts Gemeinsames mehr, weder Ort noch Zeit wurden geteilt. Die Flasche Wein am Abend erst recht nicht mehr. Nur irgendein blöder Faden hatte sich noch vertüdelt und zwei Menschen irgendwo miteinander verbunden, allerdings hatte das nur einer von beiden gemerkt und wurde immer wieder mit kräftigem Rückschlag beim Weglaufen eingefangen.

Auf der anderen Seite war da eine ganz andere Welt, jünger und naiver, sehr naiv. Die Flasche Wein wurde abgelöst von der gemeinsamen Zigarette, dem ungeschütztem Sex und billigem Wodka – zustande gekommen in umgekehrter Reihenfolge. Jedem Rausch folgt die Ernüchterung, meist in einsamen Momenten, im Kreise der Familie oder einfach bei ernsthaften Gedanken im Sinne von „wo sehen sie sich in drei Jahren“, das ist der Moment in dem auch bei dieser Partei der Faden zirpt und zieht.

Damit wären wir beim Präsens, beim Jetzt, wobei man sagen muss, dass dieses „Jetzt“ nicht das erste Mal auftaucht. Umso intensiver beschäftigt die Frage ob der aktuelle Zustand ein Schritt in die gemeinsame Zukunft ist, nur ein kleines Störfeuer um von sich und dem was wirklich ist abzulenken oder ein Warmhalten um den anderen von etwaigen Kandidatinnen abzuhalten?

Eines wird jedenfalls lange Zeit zwischen all dem stehen, die Zeit zwischen Damals und Heute, und der Gedanke, dass vielleicht Zigaretten doch länger währen als Liebe…

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