Kein Anschluss unter dieser Nummer

Das war ja gestern mal eine Situation, auf die ich schon lange gewartet habe! Ein Paradebeispiel dafür, wie abhängig wir mittlerweile von dieser multimedialen Handywelt sind. Kaum gibt es bei T-Mobile einen Systemausfall (das System habe ich ja übrigens auch schon vor längerem bemängelt), geht eine Panik los, als wenn die Welt untergeht. “Hilfe ich kann niemanden mehr erreichen! Hilfe mich kann niemand mehr erreichen! Hilfe ich muss sterben!”


Flickr: von AndyArmstrong

Als Stammkunde der Hamburger HVV kam mir persönlich dieser Ausfall ganz gelegen (Als Student hat man ja sowieso andere Provider, und ist somit weiterhin mobil gewesen). Ich hatte noch nie eine so ruhige Heimfahrt mit der S21, wie gestern. An anderen Tagen wird da ja wild ins Handy “gedickert”, und aufs peinlichste genau der Tagesablauf, welcher aus abhängen und chillen bestand, beschrieben. Und warum nun gerade ein Tag, an dem das T-mobile-Netz ausfällt, ein so ruhiger Bahntag war, scheint auch ganz logisch: Nur die Telekom vergibt noch Handyverträge an Leute, die eine negative Schufa haben. Und Bahnerfahrungen der letzten Monate scheinen dieses von mir aufgestellte Vorurteil zu bestätigen:

“Hey dicker, voll crass ich hol mir Montag das neue Nokia bla bla bla. Dann ist Hartz 4 wieder aufm Konto, dicker….”

Auf jeden Fall scheint es doch echt erschreckend, dass ein lächerlicher Handyausfall eine Gesellschaft so lähmt, dass sogar die Tagesschau davon berichtet. Wie haben wir das eigentlich früher gemacht, dass wir uns alle zur gleichen Zeit am selben Punkt auf der Kieler Woche getroffen haben? Heute wird davor nochmal wild rumtelefoniert, fünf mal der Treffpunkt und die Zeit zum Treffen aktualisiert, und später in der Eggerstedtstraße wiederum zich mal rumtelefoniert, wo denn der Rest der Gruppe sei, weil die auf beduseltem Zechabend wiedereinmal abhanden gekommen ist.Und wenn man denn so gegen 15. Juli ausgenüchtert ist, wundert man sich über den dreistelligen Betrag auf der Telefonrechnung…

Naja. wie dem auch sei: ich werde jetzt erstmal Trendy ne Guten-Morgen-SMS schreiben; ohne die kommt er ja mittlerweile auch schon nicht mehr aus dem Bett…..:-)

  1. Danke für die erquickende Nachricht zum Frühstück! Ohne Handy hat man sich früher auf der Kieler Woche übrigens einfach anderen Leuten angeschlossen. Das Flirtargument ich hab meine Leute verloren zählt heutzutage ja nicht mehr…

  2. Hab schon nen Schreck bekommen, dass die TARDIS da auf dem Bild liegt … ist aber nur ne Telefonzelle … puh

  3. Pingback: Readers Edition » Wenn Handys verstummen - eine “Plapperpause” für Deutschland

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