Gutti Tutti oder nicht?

Ich hab unserem Hafenmeister versprochen endlich mal wieder einen Beitrag zu LEISTEN. Da finde ich doch das Thema Karl-Theodor zu Guttenberg und Plagiate sehr willkommen. Da ich ja immer etwas gegen den Strom schwimme, werde ich hier meiner Linie treu bleiben. Nicht dass ich es generell gutheißen würde, wenn jemand eine wissenschaftliche Arbeit verfasst und dabei fremde geistige Leistungen und Überlegungen als seine eigenen ausgibt. Aber Leute, ich bitte euch. Mit meinem Blick aus der Ferne hier aus Brasilien auf die Diskussion in Deutschland muss ich einfach sagen, dass es teilweise peinlich ist, was da wieder gemacht wird. Kaum gibt es dieses Thema drei Tage in den Medien, dann gibt es eine Seite namens “GuttenPlag Wiki“, auf welche SpiegelOnline dann auch seit der Existenz dieser Seite großzügig hinweisen muss. Ein Schelm wer denkt, da würde das Feuer geschürt…
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Aber mal ehrlich. Gibt es keine größeren Probleme? Auf einmal wird ganz Deutschland auf besagter Website eingeladen die Plagiate von unserem Verteidigunsminister aufzudecken. Mal abgesehen davon fängt diese absurde Geschichte doch schon viel früher an. Wer kommt denn auf die Idee sich einfach mal die Dissertation von Karl-Theodor zu Guttenberg zu nehmen und nach fehlenden Fußnoten, oder besser noch “Gänsefüßchen” zu suchen?

Jeder verurteilt jetzt. Aber gleichzeitig weiß man auch, dass das Geschäft mit den Ghostwritern in Deutschland nicht gerade schlecht läuft. Und abgesehen davon, es wird mit Glaubwürdigkeit argumentiert. Ist man denn nicht mehr glaubwürdig, wenn rauskommt, dass man früher in der Schule mal die Unterschrift seiner Eltern gefälscht hat, um sich selbst ne verdiente Pause vom Unterricht zu gönnen? Oh mein Gott, das ist doch URKUNDENFÄLSCHUNG. Wahrscheinlich sind dann 80% von uns Verbrecher, die nie in die Politik gehen dürfen, weil spätestens da ein genaues Auge auf unser illegales Verhalten geworfen würde. Jetzt mag es diejenigen geben, die gleich sagen wollen: STOPP. Das sei ja was anderes als eine Dissertation. Schon, aber die Argumentationskette der kritischen Geier die über dem Verteidigunsminister kreisen, basiert auf dem selben Grundprinzip: Glaubwürdigkeit. Und spinnt man dieses Netz noch weiter, kann man wohl halb Deutschland seine akademischen Titel aberkennen, sei es Bachelor, Master, Magister oder sonst was. Denn wer hat nicht mal bei einer Klausur beim Nachbarn auf den Zettel geschaut.

Um es also nicht weiter auszuweiten will ich nochmal kurz zusammenfassen. Ich bin grad in Brasilien und schlage die Hände überm Kopf zusammen, wenn ich sehe, womit sich in meiner schönen Heimat beschäftigt wird. Man darf mich nicht falsch verstehen, ich finde es richtig, dass dem Plagiatsvorwurf auf den Grund gegangen wird. Aber seid wann ist das die Sache irgendwelcher Hetzer im Internet? Das macht die Uni Bayreuth und damit gut. Zweitens, was hat der Doktortitel mit der politischen Arbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg zu tun? NICHTS!!! Und trotzdem geben einige Rücktrittsforderungen zum Besten. Man sind wir dazu verkommen mediale Hetzjagden zu entzünden und hochzustilisieren. Da bin ich mal gespannt wo das noch hin geht…

P.S: Der Autor möchte sich jetzt schon bei dem eigentlichen Autor bedanken, dessen geistiges Eigentum ohne sein Wissen hier einfach verwendent und publiziert wurde. JA, ich bekenne mich als unglaubwürdiger Mensch!!!!;-)

Euer Daniel

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  1. Und jetzt nochmal auf portugiesisch :-) Ob man Claudia Roths Ehrenurkunden von den Bundesjugendspielen eigentlich auch noch einmal untersuchen sollte?

  2. upofix

    “was hat der Doktortitel mit der politischen Arbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg zu tun?”
    1. Gaubwürdigkeit (Ehrenwort etc.pp)
    2. Steuergelder (wiss. Dienst etc.pp.)
    …war vielleicht ein gutter Mann, aber so, nee nee…

  3. Wer einmal eine wissenschaftliche Arbeit angefertigt hat, weiß wie schwer es ist schon zichmal durchgekauten Kram wieder in etwas neuem zu verfassen. Da geht die Lust schon einmal mit einem durch:-)…. Für nen Staatsmann ist das natürlich ne heikle Sache, die schnell durch unsere Propaganda-Medien verdramatisiert. Aber sind wir doch mal fair, und bewerten den Herrn mit den vielen Vornamen nach seiner Leistung im Amt und nicht nach seinen “Unleistungn”. Wer kann mir denn da nur eine Glanztat nennen, die unser einst so hochgepriesener “Wirtschaftsweise”, der immerhin schonmal eine Firma mit drei Personen geführt hat, vollbracht hat??? Alle sagen immer, sie finden den Gutenberg toll….woran wird das gemessen? an seiner Frisur?….trotzdem schön was vom Decksjungen zu lesen:-)

  4. aristokitten

    Bei dieser Diskussion geht mir sowas von die Hutschnur hoch… zunächst mal ging dieser Typ noch nie – hallo? Der is in der CSU! ZE-ESS-UH!! Hier mal zur Erinnerung, was das noch mal für ein Verein ist, einer mit einer langjährigen, stolzen Verbrechenstradition:
    http://www.tagesspiegel.de/meinung/viele-krumme-dinger/3887356.html
    Seine angeblichen politischen Leistungen und sein Einsatz für die Truppe sind weitestgehend Blendwerk und PR. Als halbwegs politisch interessierter Mensch kann man hier zum Wohle des eigenen Blutdrucks nur noch resignieren – da wird endlich mal einer beim Lügen erwischt und kriegt dann vom BLÖD-Volk auch noch nen Heiligenschein aufgesetzt. Abartig.

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