Armes Hamburg

So liebe Leute, jetzt muss ich zum heutigen Tagesgeschehen mal Frust ablassen. Heute war nämlich der Tag, an dem ich mir ein neues Kostüm für unsere kleine Dieter Thomas Kuhn Excursion am 24.11. kaufen wollte; sprich (neudeutsch) ich war shoppen in der city (Ja ich meine das shoppen, was bei Frauen teilweise in Sätzen jedes zweite Wort ausmachen kann).

Also zum Start ging es erstmal raus aus dem Hauptbahnhof in Richtung Mönckebergstraße. Schon in der Unterführung winkte mir der erste junge Mann mit einer Hinz & Kuntz (die Hamburger Version von Hempels) Zeitung entgegen. Noch gut gelaunt lehnte ich dankend ab, und ging weiter meines Weges. Durch Karstadt-Sport durch in die Spitaler Straße. “Fahren sie Auto” fragt mich eine schon etwas ältere Frau mit Zeichenbrett in der Hand. “logisch” meine kurze präzise Antwort.”Haben sie Lust an einer Umfrage teilzunehmen, dauert auch nur zehn Minuten” “Abhaun Puppe, ich habe keine Zeit” Zehn Minuten meiner wertvollen Zeit mit so einem Schwachsinn verbringen, wo die mir am Ende doch bestimmt nur wieder Lottoscheine oder Staubsauger andrehen wollen.

Naja durch einige Läden durch, und dann am Ende der Spitaler Straße ein junger Mann wieder von der Seite “Haben sie ein Handy” Von der Masche schon leicht angenervt meine Antwort: “Ne, ich hab keine Freunde, die mit mir telefonieren wollen” “Haben sie trotzdem ein wenig Zeit für eine Umfrage?” Den jungen Mann in seiner Selbstignoranz stehen lassend, gehe ich verärgert von der Dreistigkeit weiter. Schnell in der Commerzbank noch ein wenig Geld geholt, und die Spitaler Straße (diesmal auf der anderen Seite) wieder zurück. Vor einem Schaufenster sitzt eine schon auf Winterfell umgestellte Frau. “Kannst du mir bitte all dein Kleingeld geben” Habe ich da richtig gehört…Frag doch gleich nach Scheinen! Ob die fettige Kuh weiß, wie lange ich für die 4,37€, die sich noch an Kleingeld in meiner Tasche befinden, arbeiten muss?

Weitergehen ohne was zu sagen. Da wittert der nächste seine Chance. Ein total versiffter Typ kommt auf mich zu. “Hast Du vielleicht zehn Cent für mich, sonst geh ich in den Knast”Naja, man hat schon Pferde kotzen sehen, aber dass man für 10 cent sich von irgendeiner Schuld freikaufen kann, das ist mir neu. Und das sich überhaupt jemand um 10 Cent Schulden kümmert auch; da rührt sich nicht mal der letzte Vollkaufmann Lude auf´m Kiez. Also einfach nur vorbei und ab zur U-Bahn. Die Lust auf shoppen ist binnen einer halben Stunde absolut verloren gegangen.

Schnell in großem Abstand am Hinz & Kuntz Mann vorbei und Richtung rettende U-Bahn, die glücklicherweise schon mit offenen Türen am Bahnsteig auf mich wartet. Endlich sitzen in der sicheren Burg. Denkste: schon an der zweiten Station steigt ein Typ zu “Schönen guten Abend. Ich bräuchte da noch ein wenig Kleingeld, um mir heute Abend eine trockene Unterkunft leisten zu können, und wäre über eine Spende sehr dankbar” Immerhin ist der Typ freundlich.

Aber ganz ehrlich: woran erkennt man nun gut oder böse. Wem soll man was geben, und wem nicht. Und möchte man überhaupt noch jemandem was geben, wenn man den ganzen Tag nur nervig angeschnorrt wird? Arbeitet man denn nun quasi nur noch um anderen was zu geben? Fragen über Fragen, auf die jeder seine eigene Antwort haben soll. Ich jedenfalls habe mir meine Meinung gebildet…….

  1. Anonymous

    Mein lieber Menace!
    Nicht nur Hamburg verarmt, sondern auch das geliebte Kiel! Meine Samstagabenderlebnisse muss ich Dir mal gesondert erzählen. Aber zurück zum Thema! Einst hatte ich einen Amtsgang in Kiel. Ich sclenderte so durch die Straßen, da schnorrt mich einer nach nem Euro an. Darufhin habe ich ihn gerfagt, was er dafür tun möchte. Wie dafür tun!? Ja, ich habe für den einen Euro richtige ehrliche Arbeit geleistet, was möchtest du tun! Er war ein wenig geschockt. Habe ihm dann meinem Fuß entgegengestreckt und ihn gefragt ob er denn dafür meine Schuhe putzen möchte!? Da wurde der Bengel ausfallend und fing an mich zu bepöbeln. Habe ihn dann noch gefragt ob er mich, oder ich ihn angeschnackt habe und da ging der voll ab. Unsere Wege trennten sich dann! Also entweder wir sind zu blöd, das wir für Geld was tun (ehlich arbeiten oder einfach nur gute Quellen haben) oder wir müssen auch anfangen zu betteln!!! Gruß Schnacker

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