Im Kindle steht meine bisherige Biographie niedergeschrieben, nicht mehr umkehrbar. Einen Moment inne gehalten und schließlich einfach „Save as…“ gedrückt, Dateiname „Von 1981 bis 2009“. Also weiter in der Geschichte, 2010 hat schon die ersten Tage ins Land ziehen lassen und schon würde ich gerne das ein oder andere Mal „Reset“ drücken, aber irgendwie auch nicht, dann wäre das Leben ja zu einfach.
Flickr von Andrew Huff
Man stelle es sich mal vor, zuerst speichert man sein Leben ab und dann geht man ein Risiko ein, wenn es dann schief geht sucht man einfach wieder die Datei „Von 1981 bis 2009“ und nimmt dann den anderen Weg. Eigentlich praktisch, aber wäre man dann da wo man heute ist oder vielmehr wäre man dann diejenige Person die im Spiegel zu sehen ist? Ganz sicher nicht, Ecken und Kanten und ganz gerne auch Narben holt man sich im wahren Leben.
Die Zeit und Erfahrung formt uns, aus Fehlern werden wir nicht immer klug und doch bewahrt uns unser inneres Ich vor so manch falscher Entscheidung. Jeder hat doch irgendwie etwas Konstantes in sich, in den Genen und von den Eltern mit auf den Weg durchs Leben gegeben. Unbewusst oder bewusst sind Eltern doch immer unsere Vorbilder, ob wir wollen oder nicht. Wir erben ihre Einstellung, ihre Sicht auf die Dinge und nutzen gerne ihre Erfahrung; spätestens dann wenn wir zum zehnten Mal gegen die Wand gelaufen sind mit unseren Vorstellungen.
Aber oft gibt es Entscheidungen die uns keiner abnehmen kann, denn unser Herz gehört auch uns und wenn es dann doch wieder falsch war, so sind da immer noch so viele Menschen, nebst der Eltern, die für einen da sind. Und solange auf dem weiten Weg durchs Leben Menschen sind, von denen man weiß, dass sie bis ans Lebensende zu einem halten, dann ist alles andere auch egal.
“Wir erben ihre Einstellung, ihre Sicht auf die Dinge und nutzen gerne ihre Erfahrung” – naja, “erben” wäre ja schlimm. Adaptieren, vielleicht. Aber das kann man ja (zum Glück) ändern.
Aber schöner Text!
Ein absolut genialer Text, der mir just – in diesem Moment – echt irgendwie weitergeholfen hat! Irgendwie…
Danke!
Und Geschwister sind natürlich auch immer für einen da…..
Sehr genialer Text…und ein letzter Absatz (danke für’s Aufwecken) der wie die Faust aufs Auge passt. Damit lässt es sich gleich beruhigter in dieses Wochenende (ok ok und auch neue Jahr, Jahrzehnt usw.) starten.