Und dann war Sommer

Die letzten Tage sind nur so vorbeigeflogen, alles kam konzentriert auf einmal und Du wirst zum entscheiden gezwungen. Kaffee oder Wein, Pfannkuchen oder Auflauf, Plaudern oder Küssen, Atmen oder Gefangensein? Die Unbeschwertheit gehört doch zum Sommer, warum wollen alle auf einmal Nägel mit Köpfen machen?

Die Anbändelphase des Frühjahrs ist vorbei und die Pärchen schwarwänzeln um einen herum, da kann man natürlich eifersüchtig werden. Andererseits sind viele bereits wieder getrennt, weil die hellere Jahreszeit wie der berüchtigte Morgen danach wirkte. Der Markt ist neu gemischt, nur anders aufgestellt. Zwanghaft. Das Glas Prosecco soll beim nächsten Mal die Magnum-Flasche Cuvée Belle Epoque sein, der Burger bei Hunger und Durst ein Brunch im Louf und ein netter Plausch, ein erstes Kennenlernen beim zweiten Mal schon die Liebe fürs Leben.

Die innere Uhr tickt, der Druck ist groß, ich schenk mir noch ein Glas Wein ein und genieße die Sonnenstrahlen am Strand. Wenn Du Dich jetzt zu mir setzt wird die Flasche sicher leer und am nächsten Tag gibt es eine neue aus der Hausbar, gerne auch zum Frühstück, bloß nicht die ganze Woche und auch nicht die nächsten Wochen. Denn es ist Sommer.

Foto von Rob Hogeslag – flickr.com

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