Kennt ihr diese perfekte Pärchen in eurer Timeline? Früher auf Facebook, heute auf Instagram und morgen auf YouTube – Mist, da sind sie ja auch schon angekommen. Klar, im kleinen Rahmen im Freundeskreis, da weiß man das einzuschätzen – weiß wer übertreibt und wer es einfach nett findet. Dazu kommen dann noch ganz viele, die etwas kompensieren wollen, sich messen. Die eigentlich liiert sind und an jemand anderem interessiert sind, der auch vergeben ist und dazu die eigene Beziehung in ein noch schöneres Licht stellen – den Filter auf Instagram bis ans Limit schieben und eine Story nach der anderen posten, nur um dadurch Aufmerksamkeit zu erzeugen und die Eifersucht der neuen Angebeteten zu wecken. Dazu ein paar scheinbar belanglose Nachrichten mit sehr eindeutigen oder auch versteckten Angeboten, fertig ist der “Anmachbrei”. Zu viele Kanäle, zu viele Möglichkeiten diese für die eigenen Zwecke zu missbrauchen. Hier ein Foto beim romantischen Dinner und im nächsten Moment eine Nachricht an die zukünftige Miss Instagram an seiner Seite – es ist so einfach, es ist so schnelllebig, es ist so verlogen.
Es ist ja auch keine Neuigkeit, dass das Social Web genau so etwas ermöglicht. Jeder präsentiert sich von seiner besten Seite und viele können die Scheinwelt nicht mehr von der Realität trennen. Neu ist nur diese Manipulation: Begehrlichkeiten durch Anfüttern wecken, nicht mehr nur durch schöne Profilbilder oder Erlebnisse, sondern durch Bilder vom eigenen Partner – dieser wird quasi missbraucht, denn er weiß nicht, das er nur als Eifersuchts-Lockvogel benutzt wird. Und dann löscht man ihn einfach, Stories verschwinden eh nach 24 Stunden im Nirwana und die anderen Bilder lassen sich schnell mit dem neuen Partner nachstellen: das mit den Händen gemeinsam geformte Herz im Sonnenuntergang, die gefüllten Teller bei einem Glas Wein, der Kuss auf der Urlaubsinsel… und ja, so löscht man heute die Liebe.