These Shoes Are Made for…

…Walking! Dancing! Living!

Samba

Eigentlich wurden sie am frühen Morgen vom Valentinstag 2009 bereits für tot erklärt, doch die Neuverpflichtung der Nachfolger (s.o.) sollte erst jetzt, über drei Jahre später, folgen. Man kann es verstehen, wer will schon in Bayern sterben. Ein Marsch durch den Schneematsch der Landeshauptstadt München, der letzte Gang stand an. Damals war es schon hoffnungslos, für den Schuhträger und seine Sambas. Nur der Schein wurde gewahrt, ein Totentanz bahnte sich an, nein er war es.

Aus der Hotelbar vom Marriott Hotel in der Berliner Straße ging es zum Zenith. Eine Band war damals aus der Versenkung wieder aufgetaucht und schaut man auf den Tourneeplan 2012, ist sie wieder verschwunden. Es gab quasi keine Garderobe und quasi auch kein Bier, beste Voraussetzungen für einen seit Monaten ausgebuchten Gig. Bei Ska-Musik bewegt sich ja eh niemand und die Winterklamotte kann direkt anbehalten werden, vielleicht noch einen Tee?

Trotzdem sollte dieses Konzert seinen magischen Moment bekommen, die Schuhe tanzten sich in einen Rausch, sie tanzten davon. Ein Lied reichte aus sich vom Alten zu lösen und in der Masse zu entschwinden. Pogen, blaue Flecken, purer Spaß. Was vom Ende des Abends blieb? Schweiß und zertrampelte Füße. Samba die statt weiß in schwarz und blau daherkamen. Eine längst kaputte Verbindung die hinter dem Schein der Liebe endgültig von rot auf schwarz wechselte, der Riss vom berüchtigten seidenen Faden.

Auch die Samba wurden über die Jahre immer wieder geflickt, reichte anfangs ein Kaugummi, um die Sohle am Schuh zu halten, folgten später die Heißklebepistole und am Ende gar Panzertape. Zu besonderen Anlässen werden sie vielleicht noch einmal rausgeholt. Sollten Ska-P, genau die haben gespielt, doch noch zum Sziget Festival zusagen, sie würden bis nach Budapest wandern. Schuhe kann man reparieren.

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