Kieler Woche 2013

Es sind ja nur noch 285 Tage bis zur nächsten Kieler Woche, Kiels internationales Aushängeschild in Sachen Segeln und Volksfest. Deshalb präsentierte die Jury vergangene Woche bereits den Gewinner in Sachen Corporate Design, oder einfach das Kieler-Woche-Plakat 2013. Das Gestalterteam Jens Müller und Karen Weiland aus Düsseldorf wurde schlußendlich zum Sieger gekürt. Im Gegensatz zu Einsendungen der letzten Jahre bzw. der diesjährigen Konkurrenz, fiel die Version der beiden förmlich aus dem Rahmen. War sonst ein Schwerpunkt in Sachen Nutzbarkeit bzw. Umsetzung im Bereich Marketing gesetzt worden, ist dieser Entwurf richtig schön maritim verspielt. Wodurch sich die einzelnen Elemente natürlich auch gut für die vielen Produkte der Kieler Woche nutzen lassen.

Das Volksfest in Form eines Riesenrads rückt schon fast an den Rand, während der Gott des Meeres in schäumenden Wellen verschwindet und der Windgott von oben auf die Bahnen der Segler den Start der Regatta anbläst. Die Großsegler und Segelschiffe dazu präsentieren sich auf der Seekarte im Bereich der Außenförde. Ganz zentral steht eine Windrose mit dem Kieler Stadtwappen und dem Schriftzug zur Kieler Woche 2013 (22. bis 30. Juni).

Aber lassen wir doch einmal die Designer zu Wort kommen, was die Jury in ein Bild hineininterpretiert konnte man ja schon zur Genüge lesen, daher hat Designerin Karen Weiland uns ein paar Fragen zum Thema beantwortet:

Welche Einflüsse haben bei der Findung am meisten geprägt?
Die Kieler Woche ist etwas sehr Lebendiges, ein Gefühl, das erlebt werden will. So war es für uns auch das größte in diesem Jahr dabei gewesen zu sein – auf dem Wasser im Wind mit den Seglern, auf Land mit den Gästen und bei den Festivitäten mit den Veranstaltern – das hat unseren Entwurf zu großen Teilen geprägt. Die Idee mit maritimen visuellen Elementen und klassischen Darstellungen von Naturgewalten zu arbeiten schwebte schon vor unserem Besuch in der Luft. Wir hatten uns ja schon seit 2010 aufgrund unseres Buches „Kieler Woche – Geschichte eines Designwettbewerbs” intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt. Natürlich haben wir beide als Gestalter dabei auch schon eigene Bilder entwickelt, auch wenn wir bis dahin nur erst einmal davon geträumt haben. Das Träumen hat sich gelohnt, wir wurden eingeladen und der Besuch in diesem Jahr hat diese Bilder gestärkt, genauer ausgezeichnet und ergänzt durch die Begeisterung an den visuellen Strukturen, die Wind und Wasser hervorbringen.

Beschreiben sie das Plakat doch einmal aus ihrer Sicht…
Entstanden ist ein gestalterischer Baukasten im klassischen Delfter Blau aus maritimen Struktur- und Bildwelten: Naturwesen, schäumende Wellen, Segler, die Förde, dem Riesenrad, das seit Zeiten seine Kreise dreht und im Mittelpunkt die Windrose, die gemeinsam mit dem Nesselblatt zum Symbol der Kieler Woche 2013 werden soll. Das Plakat erzählt Geschichten einer Tradition, von der besonderen Beziehung einer Stadt zum Maritimen, der Freude am Spiel mit den Elementen und einem Ereignis das Menschen aller Herkünfte gemeinsam in Kiel feiern.

Wie lange haben sie am Entwurf gearbeitet?
Das lässt sich nicht genau beantworten – eigentlich schon seitdem wir der Kieler Woche und dem Gestaltungswettberwerb zum ersten Mal begegnet sind, ohne zu wissen, dass wir 2012 selbst dran teilnehmen werden. Die rein handwerkliche Umsetzung dauerte genau 18 Tage am Stück (nur unterbrochen durch Schlaf), von der Außenwelt zurückgezogen, per Hand und ausschließlich mit einem Kugelschreiber der Kieler Woche gezeichnet – Das hat großen Spaß gemacht.

Kommen sie im Juni zur Kieler Woche, um ihr Werk zu bewundern bzw. was gibt es bis zum 22. Juni 2013 noch für sie zu erledigen?
Natürlich kommen wir im nächsten Jahr wieder! und bis dahin werden wir in Zusammenarbeit mit der Stadt Kiel und dem Kieler Woche Büro unseren Entwurf für jedes Medium weiter entwickeln, ein großes Bild auf dem es für jeden etwas zu entdecken gibt: Flyer, Plakate, Säulen, Flaggen, Krawatten, Uhren, Tücher, T-Shirts, Plaketten, Kaffeetassen, … Wir freuen uns!