Diese verschleierten Morgenstunden, wie grausam sie sein können merkt man erst jetzt, im Übergang zur kalten Jahreszeit. Eine gewisse Anlaufzeit ist immer nötig, bei manch einem eine ganze Stunde. Die Lust Aufzustehen nimmt mit jedem Grad weniger da Draußen kontinuierlich ab und die Schlummertaste wird häufiger als sonst gedrückt. Wenn dann der innere Schweinehund überwunden ist, wird man umso schneller wach, bei der kalten Brise im Raum oder weil man sich beeilen muss, um zur Arbeit zu kommen.
Flickr.com by [ jRa7 ]
Diese Woche überkam mich zur müden Stimmung jedoch gleich zweimal ein Gefühl längst vergangener Tage. Einfach mal gar nicht aus der kuschligen wärmenden Decke aussteigen und Schwänzen. Dumm nur, dass ich weder Schüler noch Student bin. Im ersten Fall hätte man bei Muttern Bauchschmerzen simuliert, einen Tee bekommen und wäre natürlich pünktlich zum Schulschluss Mittag bereit zur Nahrungsaufnahme oder bei Volljährigkeit eine selbstgeschriebene Entschuldigung. An der Uni gäbe es sicher einen Kommilitonen, der das eigene Kürzel in der Liste einträgt, ansonsten darf meist zweimal gefehlt werden.
Diese Gedanken liegen schon gefühlte fünf Jahre hinter mir, wie ein Déjà-vu überkam es mich. Wetterfühlig war ich schon immer, es könnte also am Herbst liegen, an den Ereignissen der letzten Wochen die jeden Morgen mit aufwachen oder am letzten Wochenende – ein tödlicher Cocktail, dagegen hilft nur der Kaffee meiner Lieblingsbedienung im Coffee-Shop – Guten Morgen!
Wunderbar geschrieben! Und irgendwie spricht es mir gerade total aus der Seele. Ich gehe jetzt ins Bett! Eine super Idee!