Da wird sich der alte Edison ja im Grabe umdrehen. Die Glühbirne soll aus den Europäpischen Haushalten verschwinden. Befohlen wurde das ganze von ganz oben. Glaubten zunächst alle an eine bahnbrechende MEGAENERGIESPARIDEE kommen langsam die ersten Zweifel auf.
Mich persönlich würde das erschreckende Testurteil von Ökotest mit Begriffen wie höhere Produktionskosten, Quecksilberbelastung, kürzere Lebensdauer als angegeben, Elektrosmog durch Frequenz, Blindleistung etc. ja gar nicht vom Hocker hauen. Schließlich muss man bei solchen politischen Entscheidungen immer davon ausgehen, dass sie von Leuten beschlossen werden, die von Technik absolut keine Ahnung haben!
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Was ich aber erschreckend an der ganzen Sache finde: wie der Bürger selbst so blind reagiert. Da wird ein jeder Mensch plötzlich zum Energiesparer, weil er statt seiner Glühbirnen in seinem Haus neue Energisparlampen einsetzt. Dient diese ganze Geschichte nur unserer Gewissensberuhigung? Dürfen wir uns jetzt glücklich schätzen und einfach den Verstand ausschalten? Denn sind wir mal ehrlich, macht der Energieumsatz der Glühbirnen im Haushalt zwischen 4 und 8 Prozent aus (ist ja von Haushalt zu Haushalt, und von Statistik zu Statistik unterschiedlich). Wurde jetzt gerade die Glühbirne ausgewählt, weil sie uns quasi ohne Einschränkung in unserem Lebensstil Energie sparen lässt? Warum ist man nicht einfach auf die Idee gekommen die Kinder wieder weg von ihrer Spielkonsole auf den Spielplatz zu schicken, das Fernsehen nur noch für eine Stunde am Tag zuzulassen, Wäschetrocknen nur noch an der Leine zu erlauben, nur noch einen PC/Laptop pro Haushalt zuzulassen? Da würde man doch wesentlich mehr Energie einsparen können.
Mir kommt die Diskusion hierbei immer so vor, wie die Diskusion über den Standby-Betrieb von Fernsehern, DVD-Playern, etc.. Da kommt ein jeder schnell auf die Idee die paar Milliwatt eben dieser Geräte einsparen zu wollen, indem er jedesmal wenn er aus dem Haus geht, die Steckdosenleiste ausdrückt. Aber niemand kommt auf die Idee, z.B. den Fernseher am Tag mal 10 min weniger laufen zu lassen, was einer viel größen Einsparung gleich käme. Sowieso nimmt unser Stromumsatz in den letzten Jahren doch nicht ab. Überall laufen die PC´s, Laptops, Playstations etc. in den Haushalten tagein tagaus. Die Kühlschränke werden inkl. Eisaufbereitungsfach immer monströser, die Fernseher immer größer, und die passende Heimsoundanlage dementsprechend. Man besitzt Zweit- und Dritthandys, elektrische Zahnbürsten, Klimaanlagen, Ipod-Gedöns und was weiß ich nicht alles. Sind wir also Stromsparer???
Was ich eigentlich sagen möchte ist, dass wir uns endlich mal aus dem Kopf schlagen müssen, dass wir mit vermeintlichen Stromsparmaßnahmen zum Retter der Welt werden. Mit solchen Tröpchenmaßnahmen wie z.B. dieser Glühbirnengeschichte ändern wir gar nichts. Der Mensch an sich ist nämlich nicht bereit seinen gewonnenen Lebenskomfort in der Form und in dem Umfang einzuschränken, dass die Sparmaßnahmen wirklich effektiv werden. Außerdem schieben Sparmaßnahmen grundsätzlich das Problem nur auf (womit wir wieder bei der Politik wären) Die einzige Lösung aus diesem Dilemma hinaus zu kommen ist einfach, dass man sämtliche Energie regenerativ gewinnt, und eben in diese Forschung viel mehr Kraft steckt. Dann endlich können wir mit ruhigem Gewissen ohne Energiesparzwang leben… Aber bis sich dieser Gedanke mal durchsetzt wird wohl noch viel Wasser die Elbe runterfließen…
Mit LED steht ja bereits der Nachfolger für die Energiesparlampen fest. Das man im Alltag an anderer Stelle viel mehr sparen könnte ist klar, aber mit der Energiesparlampe bzw. LED verzichtet man mehr oder weniger auf Nichts und spart passiv, bei allen anderen Sachen muss man bei sich Einsparungen machen bzw. selbst aktiv werden, daher passiert auf dem erzwungenen Wege doch eine ganze Menge.
Natürlich mag es in der Masse einen positiven Effekt auf den Energieverbrauch und damit endliche Ressourcen, Emissionen etc. geben. Nur stimme ich zu, das ein kleiner Wandel des Lebensstiles eines jeden Einzelnen sehr viel größere Effekte erzielen könnte. Zumal, ich will nicht wissen, wer da nicht alles noch ganze Magazine an der 60 und 100 Watt Glühlampe im Keller gebunkert hat. Also ist der direkte zeitnahe Effekt auch fraglich. Das eigentlich Problem ist glaube ich, dass jeder denk, er würde ja was für die Umwelt und Nachhaltigkeit tun, nur wenn die Anderen nicht mitziehen, warum soll man dann überhaupt solche Anstrengungen unternehmen??? Wenn sich diese Mentalität der Menschheit nicht ändert, dann hat die Erde irgendwann genug von ihr und schüttelt sich einmal und das der Virus Menschheit ist entfernt.
@Andre: der einzig sinnvolle “erzwungene Weg” wäre meines Erachtens nach, den Strompreis ins Unermessliche steigen zu lassen. Nach der Energiesparlampe wird also die LED befohlen? Das ist doch genau so geheuchelt! Nur mal so zum nachdenken: Wieviele Haushalte kann man wohl mit der Belichtung einer einzigen Industriehalle beleuchten? Was 4-8 Prozent im Haushalt ausmacht, macht wahrscheinlich unter 1% in der Gesamtbilanz aus. Und das sind ja nichtmal die Grundlasten der großen Kraftwerke.
@ Daniel: Heute denkt ja sogar jeder, der ein Elektroauto fährt, dass er Energiesparer ist. Dabei spielt es doch gar keine Rolle, ob ich direkt im Auto die Verbrennung stattfinden lasse, oder im Kohlekraftwerk. Und du hast schon recht: was einem lästig wird: abschütteln:-)
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